Hyaluronsäure

Ein körpereigener Stoff, der für die Wasserbindung verantwortlich ist

Nährstoffgruppe: spezielle Vitalstoffe

Hyaluronsäure – Eigenschaften und Wirkungsweise

Hyaluronsäure ist ein körpereigener Wirkstoff, der für die Wasserbindung verantwortlich ist. Sowohl aus medizinischer als auch kosmetischer Absicht wird der Rohstoff von außen zugesetzt, um fehlende Hyaluronsäure aufzufüllen. In letzter Zeit hat die Anwendung von Hyalurongaben als Nahrungsergänzungsmittel in Kapseln an Beliebtheit zugenommen.

Was ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure ist eine natürliche, körpereigene Flüssigkeit, die der menschliche Organismus selbst aus Glucosamin bildet. Im Wasser entwickelt sie eine durchsichtige, gel-ähnliche Konsistenz. Der auch Hyaluron oder Hyaluronan genannte Stoff ist ein dreidimensional aufgebauter Mehrfachzucker (Polysaccharid), ein Glykosaminoglykan, in unterschiedlichen molekularen Größen. Seine Molekülketten gehen räumlich in verschiedene Richtungen und sind quervernetzt strukturiert. Besteht das Hyaluron aus einer langen Kette von Molekülen, hat es eine hohe Molekülmasse und ist hochmolekular. Es gibt auch kurzkettige Formen der Hyaluronsäure.

Wo findet sich Hyaluronsäure?

Hyaluron kommt fast überall im menschlichen Organismus vor, am meisten in den Hautzellen, der Lederhaut und im Bindegewebe. Es findet sich ebenso in den Knochen und Bandscheiben, wie in der Knorpelmasse. Die Substanz ist ein wichtiger Bestandteil der Gelenkflüssigkeit (Gelenkschmiere) und des Augen-Glaskörpers.

Welche Eigenschaften hat Hyaluronsäure?

Hyaluron übt wichtige hydratisierende und elastizitätsfördernde Funktionen in Haut und Gelenken aus. Es ist aufgrund seiner räumlichen Struktur in der Lage, Wassermoleküle zu binden. Die Wasserbindung ist seine bedeutendste physikalische Funktion, immerhin schafft es 1 Milligramm Hyaluron, bis zu 6 Gramm Wasser zu binden. Hyaluronsäure hält die Feuchtigkeit in den Hautzellen, so bleiben sie elastisch, ebenso strafft sie das Bindegewebe. Als Baustein der Lederhaut hydratisiert das Hyaluron die Hornschicht und schützt sie so vor dem Eindringen schädlicher Stoffe. Als Bestandteil des Gelenkknorpels und der Gelenkflüssigkeit ermöglicht es die reibungslose und schmerzfreie Beweglichkeit der Gelenke. Der Glaskörper des menschlichen Auges besteht zu 98 Prozent aus Wasser, gebunden von 2 Prozent Hyaluron.

Wie wirkt Hyaluron?

Die Erfahrung zeigt, dass langkettiges Hyaluron eine wohltuende hydratisierende und entzündungshemmende Wirkung auf die Hautzellen hat. Ist die Hyaluronsäure hochmolekular, bedeckt sie die Haut wie ein dünner feuchter Mantel, wobei sie sich mit den Ceramiden des Gewebes vereint. Sie erhält die Wasserbindung in der Lederhaut und verhindert so, dass die Hautzellen zu rasch Flüssigkeit abgeben. Die feuchtigkeitsbindende Eigenschaft des Hyalurons hält zuverlässig und sichtbar stundenlang an, die Haut erscheint fühlbar glatter und praller. Wenn das Bindegewebe erschlafft und die Haut vermehrt zur Faltenbildung neigt, findet Hyaluron in Form von Creme, Gel oder Serum dank seiner straffenden und verjüngenden Anti-Aging-Wirkung in der Gesichts- und Körperpflege seit Jahrzehnten Anwendung. Seit Mitte der 80er Jahre bieten viele Mediziner außerdem eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure an.

Wann wird Hyaluronsäure eingesetzt?

Wenn mit zunehmendem Alter oder durch andere Ursachen das körpereigene Hyaluron weniger und dünnflüssiger wird, ist der Verschleiß an Haut und Gelenken spürbar. Die Hände, Knie und Hüften funktionieren nicht mehr reibungslos, sie schmerzen bei jeder Bewegung und sogar in Ruhestellung. Dann empfehlen viele Orthopäden und Ernährungsberater die Zuführung von Glucosamin zusammen mit Hyaluron zur Wiederherstellung der Gelenkschmiere, und damit der Beweglichkeit der Gelenke.

Wie wird Hyaluron angewendet?

Normalerweise nimmt der menschliche Körper mit der täglichen Nahrung alle Bausteine auf, die er zur Bildung von Knorpelmasse benötigt. Voraussetzung ist eine vielfältige und ausgewogene Ernährung, die ausreichend

  • Vitamin C für die normale Kollagenbildung
  • Kalzium für Knorpel und Knochen zur Stabilisierung
  • Vitamin D für Knochen und Immunsystem 
  • Vitamin K für gesundes Knorpel- und Knochengewebe
  • Spurenelemente: Mangan, Selen und Zink zum Erhalt der Knochensubstanz
enthält.

 

Die genannten Stoffe werden als Nahrungsergänzungsmittel in Kombination mit Hyaluron angeboten. Die Gabe kann in Form von Kapseln, Ampullen oder Tropfen erfolgen, wobei die Dosierung des Produktherstellers eingehalten und im Zweifelsfall mit dem Arzt und Ernährungsberater abgestimmt werden sollte.

Hyaluronsäure bei Gelenkverschleiß

Etwa 8 Millionen Menschen sind in Deutschland von Gelenkverschleiß (Arthrose) betroffen und leiden unter den Schmerzen sowie zunehmender Bewegungseinschränkung. Als medizinischer Wirkstoff wird Hyaluron zur unterstützenden Behandlung von Arthrose eingesetzt, vor einer Therapie sollte eine umfassende Beratung vom Facharzt erfolgen. Die Hyaluronsäure-Injektion erfolgt direkt in die Zwischenräume der betroffenen Gelenke, auch ins Knie. Die Hyalurongabe gleicht die dünnere Gelenkflüssigkeit wieder aus. Aus der Erfahrung der Ärzte, die mit der Viskosupplementation behandeln, ist bekannt, dass so die Gleitfähigkeit der Gelenkknorpel verbessert werden kann.

Fazit

Mit der Anwendung von Hyaluronsäure in verschiedenen Darreichungsformen kann auf den verschiedenen Anwendungsgebieten eine Verbesserung der Wasserbindung und des Feuchtigkeitshaushalts erzielt werden. Dabei ist die Dosierung des Wirkstoffs vom gesundheitlichen Status des Verbrauchers abhängig und sollte vor der Behandlung im vertrauensvollen Gespräch mit Fachleuten geklärt werden. Nach mehrmaliger Anwendung von Hyaluron sind leichte Verbesserungen spürbar, jedoch lassen sich die fortschreitenden Alterungsprozesse nicht umkehren.

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