Das probiotische Bakterium Bifidobacterium infantis gehört zu den elementaren Darmbakterien im menschlichen Körper. Alles Infos zu Vorkommen, Wirkung und möglichen Anwendungsgebieten lesen Sie in diesem Artikel.
Bifidobacterium infantis für eine optimale Verdauung und einen gesunden Darm
Ist von einer optimalen Leistung des Verdauungssystems die Rede, darf ein wichtiges Bakterium nicht fehlen – das Bifidobacterium infantis. Dieses gehört zu den wichtigsten Mikroorganismen der Darmflora. Es handelt sich dabei um ein grampositives, „freundliches“ Bakterium mit einem anaeroben Stoffwechsel, das ohne Sauerstoff überleben kann. Im menschlichen Körper kommt es überall im Magen-Darm-Trakt vor und erfüllt eine Reihe nützlicher Aufgaben, weshalb es in der medizinischen Anwendung auch als Probiotika genutzt wird. Es kann über eine ballaststoffreiche Ernährung aufgenommen werden, aber auch die Substitution durch ein Nahrungsergänzungsmittel kann sinnvoll sein.
Hier kommt Bifidobacterium infantis im Körper vor
Der hauptsächliche Nutzen dieses freundlichen Bakteriums liegt darin, zu den Bestandteilen der Darmflora zu gehören. Der Anteil beträgt – je nach Alter und Darmgesundheit – um die 25%, was eine elementare Rolle bei der Abwehr schädlicher Keime und Bakterien erklärt. So bilden die probiotischen Bifidobakterien ein saures Milieu im Dickdarm aus, in welchem etwa Fäulnisbakterien, Salmonellen und Kolibakterien nicht überleben können. Sie werden von dem Toxin der Bifidobacterium infantis, das als Bifidin bekannt ist, am Wachstum und an der Verbreitung verhindert. Über den allgemeinen Magen-Darm-Trakt hinaus kommen Bifidobakterien auch im Appendix, in der Vagina und in der Muttermilch vor.
Die Einsatzmöglichkeiten vom Bifidobacterium infantis
Durch eine Einnahme von Bifidobakterien im Rahmen einer ballaststoffreichen Ernährung oder in ergänzender Form als Nahrungsmittelzusatz lassen sich gleich mehrere positive Effekte im Körper erzeugen. So trägt das Bakterium zum gesunden Mikrobiom bei, was die Darmflora verbessert und nachteilige Veränderungen des Darmmilieus vorbeugen kann. Darüber hinaus lassen sich Effekte auf das Immunsystem und die Schleimhaut der Vagina beobachten.
Bifidobacterium infantis und die Darmgesundheit
Ganz oben auf der Liste der Einsatzzwecke für das Bifidobacterium infantis steht der Beitrag zur allgemeinen Gesundheit des Darms. Da dieses Bakterium in einer hohen Konzentration im gesamten Magen-Darm-Trakt vorkommt, ist es zur Aufrechterhaltung aller wichtigen Darmprozesse elementar. Auch reguliert es den pH-Wert im Dickdarm und wehrt Krankheitserreger ab. Zuckerhaltige Lebensmittel werden durch Bifidobakterien zu Milchsäure und Essigsäure abgebaut, was bei der Aufnahme von Nährstoffen hilft.
Reizdarmsyndrom mit Bifidobacterium infantis verbessern
Einige Studien haben inzwischen gezeigt, dass nicht nur die allgemeine Darmflora durch die Einnahme des Bifidobacterium infantis verbessert werden kann, sondern dass auch bestehende entzündliche Symptomatiken gelindert werden können. So können beispielsweise ein Reizdarm oder eine Darmentzündung gelindert werden, und auch akuter Durchfall sowie Blähungen lassen sich durch eine gezielte Gabe verbessern. Darüber hinaus scheint der Umfang der Besiedlung von Bifidobakterien im Darm mit der Häufigkeit allergischer Reaktionen in einem Zusammenhang zu stehen. So legen einige neuere Studien nahe, dass Allergien durch dieses Bakterium möglicherweise reduziert werden können.
Wirkung von Bifidobacterium infantis auf das Immunsystem
Darüber hinaus sind Bifidobakterien dafür bekannt, einen positiven Effekt auf das Immunsystem zu haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass schädliche Darmbakterien und unerwünschte Krankheitserreger abgefangen und neutralisiert werden. Darüber hinaus fördert das Bifidobacterium infantis die Produktion von Antikörpern und Immunzellen, dem sie über bestimmte Signalwege mit dem Immunsystem kommunizieren. Auch helfen sie bei der Produktion von Vitaminen des B-Komplexes für die Aufnahme in der Darmschleimhaut.
Bifidobacterium infantis kann positive Effekte auf die Vagina haben
Ein weiterer wichtiger Effekt des Bifidobacterium infantis entsteht im Zusammenhang mit den Schleimhäuten des weiblichen Reproduktionssystems. Diese freundlichen Bakterien können nämlich nicht nur die Darmflora, sondern auch jene der Vagina vor Entzündungen schützen – sodass zum Beispiel Infektionen und unerwünschter Bakterienbefall vorgebeugt werden können.
Auch in der Muttermilch wird Bifidobacterium infantis weitergegeben
Ein letzter Punkt hinsichtlich der Einsatzgebiete von Bifidobakterien im menschlichen Körper ist die Weitergabe über die Muttermilch. Das ist der erste Zeitpunkt, an dem dieses freundliche Bakterium mit Kleinkindern in Kontakt kommt. Die Bezeichnung „infantis“ bezieht sich auf die kindliche Entwicklungsstufe; da das Bakterium tatsächlich zu dem am häufigsten vorkommenden Darmbakterien im Mikrobiom bei gestillten Säuglingen gehören. Dadurch wird der Darm des Kleinkindes bereits sehr früh vor pathogenen Keimen geschützt. Liegt eine ausreichende Konzentration in der Mutter vor, kann dies folglich positive Einflüsse auf das Baby haben.
Mögliche Nebenwirkungen
Wie auch viele andere Wirkstoffe kann es bei der Einnahme von Bifidobacterium infantis als Nahrungsergänzung zu Nebenwirkungen kommen. Beim Feststellen einer entsprechende Symptomatik sollte die Einnahme vorübergehend ausgesetzt oder die Dosierung reduziert werden. Um Nebenwirkungen vorzubeugen, sollte vor allem auf die Einnahme der empfohlenen Menge pro Tag geachtet werden. Eine Überdosierung begünstigt nicht zuletzt das Auftreten von unerwünschten Nebeneffekten. Dazu können insbesondere die folgenden gehören:
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Blähungen
- Übelkeit
Alle Fakten im Überblick
- Bifidobacterium infantis ist im gesamten Darm des Menschen zu finden und stellt dort etwa 25% des gesamten Bakterienvorkommens dar
- Die positiven Effekte der Bifidobakterien reichen von einem Schutz der Darmflora über eine Abwehr schädlicher Bakterien und Keime bis hin zu einer Aufrechterhaltung der Vaginaschleimhaut
- Auch für das Immunsystem ist das Bakterium unverzichtbar
- Mögliche Nebenwirkungen bei einer substituierten Einnahme oder falschen Dosierung können Bauchschmerzen und Durchfall sein