Chitosan ist ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel, das zur Unterstützung beim Abnehmen während einer Diät und zur Normalisierung des Cholesterinspiegels eingenommen wird. Zudem hat dieser für den Menschen unverdauliche Ballaststoffe eine leichte sättigende Wirkung.
Chitosan – Lipidsenker, Fettblocker und Ballaststoff
Was ist Chitosan?
Chitosan ist ein sogenanntes Polyaminosaccharid. Gewonnen wird diese Substanz hauptsächlich aus dem in den Schalen von Krustentieren wie Krabben und Garnelen enthaltenen Chitin. Chemisch gesehen besteht diese Subsatnz aus unverzweigten, linearen Ketten mit D-Glucosamin und N-Acetyl-D-Glucosamin. Es ist ein sogenanntes ?-1,4-Polymer. Steinpilze und Champignons enthalten ebenfalls Chitosan. Diese pflanzlichen Quellen werden für die Herstellung von chitosanhaltigen Nahrungsergänzungsmittel für Veganer und Vegetarier verwendet. Aufgrund der Aneinanderreihung von Glucosamin-Molekülen wird es auch als Polyglucosamin bezeichnet. Andere Bezeichnungen sind, Poliglusam, Deacetylchitin und Chitosanhydrochlorid PhEur. Als Nahrungsergänzungsmittel ist es in Form von Kapseln, Tablett und Pulver erhältlich.
Welche Wirkung hat Chitosan?
Chitosan ist ein vom Körper nicht verwertbarer Ballaststoff. In wässrigen Flüssigkeiten quillt dieser Ballaststoff auf. Es bildet sich ein leicht sättigendes Gel. Dadurch erhöht sich das Stuhlvolumen. Die Verweilzeit der Nahrung im Darm wird verkürzt und die Verdauung unterstützt. Die für die Anwendung als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulver wichtigere Wirkung ist jedoch die Fähigkeit des Ballaststoffs, Fett aus der Nahrung binden und Lipide senken zu können.
Wirkung als Lipidsenker und Fettblocker
Chitosan ist ein sogenannter Lipidsenker und Fetblocker. Es kann den LDL-Cholesterin-Spiegel senken, das HDL-Cholesterin erhöhen und die in Nahrungsmitteln enthalten Fette binden. Fett bis zum 8-fachen des eigenen Gewichts sollen gebunden werden können. Die fettbindende Wirkung beruht auf der positiven Ladung des Polyaminosaccharids. Durch diese positive Ladung können die negativ geladenen Fettsäuren gebunden und unverdaut mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Präparate mit dieser leicht modifizierten natürlichen Substanz werden zur Unterstützung beim Abnehmen und zur Gewichtskontrolle verwendet. Eine signifikante fettbindende Wirkung konnte bis jetzt jedoch nur in Laborversuchen nachgewiesen werden. Wissenschaftliche Belege für diese Wirkung im menschlichen Körper gibt es bislang nicht.
Wie hoch ist die maximale Dosierung für Chitosan?
Die tägliche maximale Dosierung sollte nicht mehr als 3 g betragen. Diese Menge sollte auf zwei Mahlzeiten verteilt eingenommen werden. Wichtig ist, bei der Einnahme und über den Tag verteilt ausreichend zu trinken. Auf jeden Fall sollte die Dosierungs- und Einnahmeempfehlung des Anbieters beachtet werden.
Welche Nebenwirkungen sind nach der Einnahme von Chitosan möglich?
Mögliche Nebenwirkungen nach der Einnahme von chitosanhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln sind Verdauungsbeschwerden wie Verstopfungen, Durchfall, Völlegefühl, Blähungen und Schmerzen im Unterbauch. Juckreiz, Hautausschlag und Nesselfieber sind mögliche allergische Reaktionen auf Chitosan. Sie können nach der Einnahme von aus tierischem Chitin gewonnenen Präparaten auftreten können.
Welche Wechselwirkungen sind bei chitosanhaltigen Präparaten bekannt?
Wegen der fettbindenden Eigenschaften können nach der Einnahme von Präparaten mit diesem Inhaltsstoff essenzielle Fettsäuren und fettlösliche Vitamine aus der Nahrung gebunden und deren Aufnahme durch den Körper verhindert werden. Es wird empfohlen, chitosanhaltige Präparate nur zu zwei tägliche Mahlzeiten einzunehmen. Eine Mahlzeit am Tag sollte ausgenommen werden, um den Körper mit ausreichend fettlöslichen Vitaminen und essentiellen Fettsäuren zu versorgen. Gegebenenfalls müssen diese wichtigen Nahrungsbestandteile durch geeignete Supplemente zugeführt werden.
Zudem ist es möglich, dass chitosanhaltige Nahrungsergänzungsmittel die Aufnahme von fettlöslichen Medikamenten wie beispielsweise Steroiden, Retinoiden und Hormonen hemmen kann. Bei der gleichzeitigen Einnahme solcher Medikament wie beispielsweise der Antibabypille muss auf einen zeitlichen Abstand von mindestens 4 Stunden zur Einnahme chitosanhaltiger Nahrungsergänzungsmittel geachtet werden.
Es wird empfohlen, dass Personen, die an Diabetes, Epilepsie oder chronischen Magen-Darm-Beschwerden leiden oder gerinnungshemmende Medikamente einnehmen müssen, vor der Einnahme chitosanhaltigen Präparaten mit einem Arzt über mögliche weitere Wechselwirkungen sprechen.
Für wen sind Nahrungsergänzungsmittel mit Chitosan nicht geeignet?
Chitosanhaltige Nahrungsergänzungsmittel sollten bei den folgenden Indikationen nicht eingenommen werden:
- bei Allergien gegen Schalen & Krustentiere
- während der Schwangerschaft
- während der Stillzeit
- bei Untergewicht
Für Kinder unter drei Jahren sind Nahrungsergänzungsmittel mit Chitosan ebenfalls nicht geeignet.
Chitosan kann als Nahrungsergänzungsmittel helfen, einen Teil der mit der Nahrung aufgenommen Fette zu binden und unverdaut wieder auszuscheiden. Zudem soll es eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel haben. Im Allgemeinen sind chitosanhaltige Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Pulver oder Tabletten gut verträglich. Die Kontraindikationen sollten jedoch unbedingt beachtet werden.