Glucosamin – wichtiger Bestandteil von Knorpel und Gelenkflüssigkeit

Glucosamin ist eine körpereigene Substanz, die für den Knorpelaufbau und die Gelenkflüssigkeit unverzichtbar ist. Als Nahrungsergänzungsmittel soll insbesondere die Kombination mit Chondroitin und MSM eine positive Wirkung bei Arthrose haben. Was Glucosamin genau ist, welche Rolle es spielt und bei was es hilft, zeigt der folgende Ratgeber.

Glucosamin ist eine natürlich im Körper vorkommende Eiweißstruktur, ein sogenannter Aminozucker. Aus Sicht eines Chemikers handelt es sich um ein Derivat des Traubenzuckers, der D-Glucose. Dieser Aminozucker wird vom menschlichen Körper aus Fructose-6-Phosphat und der Aminosäure Glutamin selbst gebildet. Als natürlicher Bestandteil des Bindegewebes, des Knorpels und der Gelenkflüssigkeit spielt der natürliche Aminozucker für die Gesunderhaltung und Regeneration der Gelenke eine wichtige Rolle. In Nahrungsergänzungsmitteln ist der Aminozucker meist in Form von Glucosamin-Hydrochlorid enthalten. Wenn vom Körper keine ausreichende Menge gebildet werden kann, beschleunigt sich der Verschleiß der Gelenke. Der Gelenkknorpel wird bei jeder Bewegung weiter abgenutzt. Die Folge ist eine schmerzhafte Arthrose.

Eine ausreichende Versorgung kann den Knorpelaufbau über eine Neubildung von Knorpelzellen und Anregung der körpereigenen Produktion von Gelenkflüssigkeit positiv beeinflussen. Auf diese Weise soll die Eiweißstruktur bei einer leichten bis mittelschweren Arthrose beispielsweise der Knie die typischen Symptome wie Steifheit, Schwellungen und Schmerzen lindern können. Die Wirkung ist generell

Hinzu kommen möglicherweise weitere positive Wirkungen für die Gesundheit.

Glucosamin kann nicht nur bei Arthrose die Regeneration des Knorpels stimulieren und zu einer besseren Beweglichkeit der Gelenke beitragen. Vor ein paar Jahren wurde in der Schweiz eine Studie durchgeführt, die darauf hinweist, dass die Einnahme speziell dieses Aminozuckers die Lebenserwartung erhöhen kann. Diese Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich wurde im Frühjahr 2014 im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht. Laut dieser Studie soll die Lebenserwartung um bis zu 10 % verlängert werden können. Weitere Studien weisen darauf hin, dass der Aminozucker eventuell sogar bei Krebserkrankungen helfen kann. Von einer Eigentherapie mit Glucosamin bei einer Krebserkrankung ist abzuraten. Die Einnahme sollte in diesen Fällen unbedingt mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Wie lange eine Einnahme erforderlich ist, bevor eine Wirkung eintritt, ist von den individuellen Voraussetzungen abhängig. Generell kann jedoch gesagt werden, dass eine längerfristige Einnahme zumindest über mehrere Wochen erforderlich ist. In der Regel stellt sich etwa nach vier bis acht Wochen eine Wirkung ein. In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, Präparate mit diesem Wirkstoff über mehrere Jahre, möglicherweise bis zum Lebensende einzunehmen.

Die Einnahme von Präparaten mit diesem Inhaltsstoff führt bei den meisten Menschen bei Einhaltung der Dosierungsempfehlung zu keinen Nebenwirkungen. Bei einer höheren Dosierung ab etwa 700 bis 1.000 mg pro Tag können Magen und Darmbeschwerden auftreten. Es gibt jedoch Umstände, bei denen auf eine Einnahme ganz verzichtet werden sollte.

Bei Diabetes dürfen keine Präparate mit Glucosamin eingenommen werden. Glucosamin kannn den Blutzuckerspiegel verändern. Bei einer Allergie gegen Krebstiere sollte auf die Einnahme ebenfalls verzichtet werden. Das in Nahrungsergänzungsmitteln enthaltene Glucosamin-Hydrochlorid wird häufig aus den Schalen von Krebstieren gewonnen. Ebenso sollte auf eine Einnahme verzichtet werden, wenn gleichzeitig blutgerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden müssen. Grundsätzlich sollten stillende und schwangere Frauen sowie Kinder und Jugendliche keine Präparate mit diesem Inhaltsstoff einnehmen. Für diese Personengruppen liegen noch keine Kenntnisse über mögliche Nebenwirkungen vor.

Diese isolierte Einnahme von Glucosamin gilt als nicht besonders effektiv. Studien weisen aber darauf hin, dass eine Kombination von Glucosamin-Hydrochlorid mit Chondroitin und MSN eine besser Schmerzlinderung und positive Wirkung auf die Regeneration des Knorpels haben kann. Chondroitin ist in Form von Chondroitinsulfat ebenfalls ein wichtiger Baustein des Kollagens. MSN ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan. MSN ist eine natürliche Schwefelverbindung, die ebenfalls von Natur aus im Körper vorkommt. 

MSN wird heute in der Medizin und alternativen Heilkunde als leichtes Schmerzmittel eingesetzt. Die Schwefelverbindung soll bei Gelenkbeschwerden Schmerzen lindern können und dazu beitragen, dass Schwellungen zurückgebildet werden. Viele Lebensmittel tierischen und pflanzlichen Ursprungs enthalten ebenfalls MSM, sodass diese Schwefelverbindung täglich in geringen Mengen mit der Nahrung aufgenommen wird. Wer an einer Fischallergie leidet, der sollte jedoch keine Präparate mit Chondroitin einnehmen. Dieser Wirkstoff wird häufig aus Fischgewebe gewonnen. 

Glucosamin kann helfen, die Schmerzen bei einer Arthrose durch die Stimulierung der Knorpelregeneration zu reduzieren. Empfehlenswert ist die gleichzeitige Einnahme von Chondroitin und MSM. Studien zufolge soll die Kombination dieser drei Wirkstoffe Schmerzen lindern, helfen, den Knorpel zu regenerieren und Schwellungen reduzieren. Insgesamt können die Beweglichkeit der Gelenke verbessert und die Lebensqualität erhöht werden.