Intrinsic Factor

Schlüsselprotein für die Aufnahme von Vitamin B12. Der „Anti-Perniziosa-Faktor“.

Nährstoffgruppe: spezielle Vitalstoffe

Intrinsic Factor: Umgang mit der häufigen Ursache für Vitamin B12-Mangel

Vitamin B12 gehört zu den lebenswichtigen Vitaminen, die regelmäßig mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Ein B12-Mangel ist bei Veganern und Vegetariern häufig, weil das Vitamin nur in tierischen Lebensmitteln zu finden ist. Auch Flexitarier mit vorwiegend pflanzlicher Ernährung, die keine Innereien, überhaupt wenig Fleisch und nicht täglich Fisch und Milchprodukte zu sich nehmen, sind häufig nur grenzwertig mit B12 versorgt: B12-Mengen, die mit doppelter bis mehrfacher Tagesdosis zum Ausgleich geringer Versorgung am Vortag geeignet sind, sind nur in Innereien, Leberknödel und Leberwurst, Kaviar, Austern und Heringsfischen enthalten.

Hartnäckiger B12-Mangel: Was ein Glykoprotein im Magen damit zu tun hat

 
Zu dieser Nahrungsergänzung rät dann meist der Hausarzt, weil ein Mangel des für Zellteilung, Blutbildung und Funktion des menschlichen Nervensystems essentiell wichtigen Vitamins schwerwiegende Folgen haben kann. Dabei blieb lange ein Rätsel, warum sich festgestellte B12-Mängel recht häufig hartnäckig der üblichen Substitutions-Therapie widersetzen.
 
Doch in den letzten Jahren hat die Erforschung der Ursachen (und auch der Folgen, mehr dazu unten) eines Vitamin B12-Mangels große Fortschritte gemacht, die den bisherigen Umgang mit der Vitamin B12-Substitution ziemlich auf den Kopf gestellt haben. Bei genauerer Erforschung des B2-Metabolismus zeigte sich, dass die Aufnahme von Vitamin B12 in den menschlichen Körper mit einem höchst komplexen und sehr störanfälligen Stoffwechselgeschehen verbunden ist: Während alle anderen Vitamine in der Form im Darm aufgenommen werden können, in der sie mit Nahrung zugeführt werden, klappt das nur bei 1-5% des mit Nahrung zugeführten B12. 
 
Der größere Teil des B-Vitamins muss noch in besonderen Stoffwechselschritten darauf vorbereitet werden, in einem bestimmten Teil des Dünndarms in den Körper aufgenommen zu werden. Der entscheidende Faktor in diesem komplizierten Stoffwechselgeschehen ist ein Glykoprotein (Makromolekül aus Protein + Kohlenhydratgruppen) namens Intrinsischer Faktor, das von den Belegzellen des menschlichen Magens hergestellt wird, um die Bioverfügbarkeit des Vitamins so zu verändern, dass die Aufnahme von B12 in den menschlichen Körper gesichert wird..
 
Wenn ein Intrinsischer Faktor nur mangelhaft oder nicht ausgebildet wird, leidet die Bioverfügbarkeit von B12 – und der Intrinsic Factor steht nach aktuellem Wissen in diversen Lebenssituationen und bei zahlreichen Krankheiten nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung.
 

Intrinsic Factor: Beschreibung und Funktion

 
Wenn im Körper Nahrung mit Vitamin B12 ankommt, wird von den Belegzellen der Magenschleimhaut das besondere Glykoprotein gebildet, das bei seiner Entdeckung sehr treffend Intrinsic Factor benannt wurde: Intrinsic Factor heißt auf Deutsch Intrinsischer Faktor, was bedeutet, dass dieses Glykoprotein „von innen kommt“; als „Intrinsischer“ Faktor unbedingt von innen kommen muss, um die Bioverfügbarkeit der zugeführten B12-Moleküle herzustellen.
 
Sobald die Verdauungsenzyme Pepsin und Trypsin die Nahrung zersetzt haben, bindet sich an jedes B12-Molekül ein Molekül Intrinsischer Faktor. Dieser Verbund wird nun in den Darm transportiert, wo der Intrinsic Factor dafür sorgt, dass das Vitamin B12 im terminalen Ileum (unterer Teil des Dünndarms oder „Hüftdarm“) über spezifische Rezeptoren in der Darmwand resorbiert werden kann. Erst nach all diesen Stoffwechselvorgängen kann der Komplex aus Intrinsic Factor und B12-Molekülen in den Darmepithelzellen gespalten werden, um in die Blutbahn und zu den weiteren Zielorten abgegeben zu werden.
 
Weil zunächst davon ausgegangen wurde, dass ohne Intrinsic Factor überhaupt kein B12 im Körper ankommt, wurden die über Nahrung zugeführten B12-Moleküle eine Zeit lang auch als Extrinsischer Faktor bezeichnet (zu dem für gute Bioverfügbarkeit von B12 ein Intrinsischer Faktor kommen muss).
 
Diese Bezeichnung gehört heute zur Forschungsgeschichte, weil inzwischen erforscht wurde, dass eine geringe Menge der extern zugeführten B12-Moleküle ohne Intrinsischer Faktor durch passive Diffusion in die Dünndarmwand aufgenommen wird. Diese passive Diffusion kann beim Auffüllen von B12-Mängeln große Bedeutung erlangen, wie Sie weiter unten erfahren werden.
 

Welche Ursachen können hinter einem Intrinsischer Faktor-Mangel stehen?

 
Unzureichende Absorption von B12, die auf unzureichend oder ganz ausbleibende Produktion des Intrinsic Factor durch die Belegzellen des Magens zurückgeht, gilt heute neben veganer/vegetarischer Ernährung als häufigste Ursache für einen Vitamin-B12-Mangel.
 
Inzwischen wurde eine ganze Reihe von Ursachen erforscht, die zu einem Mangel am Intrinsic Factor führen können:
  • Der entscheidende Teil des Dünndarm ist von Bakterien überwuchert, die dort in den gegebenen Mengen nicht vorkommen sollten
  • Insgesamt beeinträchtigte Absorption durch Zöliakie oder bestimmte Formen der Pankreatitis (Erkrankung der Bauchspeicheldrüse)
  • Chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis), die die Arbeit der Magen- Belegzellen beeinträchtigt
  • Chirurgische Entfernung des gesamten Magen oder des entscheidenden Teils des Magens 
  • Autoimmunerkrankungen im Magen-Darm-Trakt, wie z. B. Morbus Crohn oder autoimmune Typ-A-Gastritis, die chronische Magenschleimhautentzündungen verursachen
  • Übermäßiger Konsum von Alkohol und/oder anderer Substanzen, die die Magenschleimhaut reizen
  • Medikamente, die die Magensäureproduktion hemmen (die Belegzellen sind auch für die Produktion der Magensäure zuständig, vgl. de.wikipedia.org/wiki/Protonenpumpenhemmer wo auch die anderen Nebenwirkungen der Magensäureblocker aufgezählt werden)
  • Abnehmende Intrinsischer Faktor-Produktion in höherem Alter (von der noch nicht statistisch erfasst ist, inwieweit sie mit bereits genannten, im Alter ev. kumulierenden Schädigungen verbunden ist) 
Wenn eine entzündliche Gastritis noch eher still verläuft, eine Bakterien-Fehlbesiedlung oder Pankreatitis noch keine schwerwiegenden Verdauungssymptome verursachen und die Magenschleimhaut bei nur leicht übermäßiger Alkoholzufuhr auch öfter durch unnatürlich scharfes Essen, große Mengen reinen Zucker etc. gereizt wird, kann sich der Rückgang des Intrinsic Factor und damit ein B12-Mangel ebenso unbemerkt einschleichen wie bei Veganern und Vegetariern: In Zeiten normaler B12-Versorgung und -Aufnahme speichert die menschliche Leber zwischen 2000-5000 µg (Mikrogramm) Vitamin B12 und damit ein Depot, mit dem eine (gelegentlich) Unterschreitung der Erwachsenen-Tagesdosis von 4 µg meist über Jahre hinweg ausgeglichen werden kann.
 

Welche Symptome verursacht ein Intrinsischer Faktor-Mangel? 

 
Der Mangel am Intrinsic Factor verursacht einen Vitamin B12-Mangel, der sich je nach Ausprägung durch folgende Symptome äußert:
  • Erschöpfung, Schwächegefühl, Müdigkeit
  • Kribbeln und/oder Kältegefühl in Händen und Füßen
  • Haarausfall
  • Tachykardie (abnorm schneller Herzschlag)
  • Brustschmerzen
  • Konzentrationsstörungen 
  • in Extremfällen auch Wahnvorstellungen/Halluzinationen oder Störungen in der Ich-/Realitäts-Wahrnehmung  
Dahinter steht zunächst eine Blut-Erkrankung namens Perniziosa (Perniziöse Anämie), weil Vitamin B12 unbedingt zur Bildung und Entwicklung der roten Blutkörperchen gebraucht wird. Weil die Perniziosa mangels Kenntnis der Zusammenhänge früher nur durch gesteigerte B12-Zufuhr therapiert werden konnte, wurde Vitamin B12 in dieser Zeit der Forschungsgeschichte auch mit dem Synonym Anti-Perniziosa-Faktor bezeichnet.
 

Der Anti-Perniziosa-Faktor

Wenn ein Intrinsic Factor-Mangel dahintersteht, hilft dieser Anti-Perniziosa-Faktor jedoch nur, wenn er so hochdosiert verabreicht wird, dass der Körper genug Vitamin B12 über passive Diffusion aufnehmen kann. Weil das zugrunde liegende Stoffwechselgeschehen noch nicht bekannt war, wurde die Verabreichung solch hoher Dosen „Anti-Perniziosa-Faktor“ häufig abgelehnt, auch wenn der Patient schon kurz nach der Zeit der Substitution bereits wieder Mangelsymptome aufwies.
 
Weil Vitamin B12 auch für die Myelinbildung essentiell ist, können sich aus einer solchen dauerhaften Unterversorgung weitere Schädigungen und Symptome entwickeln: Eine ‚funikuläre Myelose‘ genannte Schädigung des Zentralen Nervensystems mit Entmarkung des Rückenmarks, die mit zunehmenden neurologischen Dysfunktionen und Symptomen wie Ausfällen in der Motorik und der Sensibilität einhergeht. Mit fortschreitender Forschung mehren sich die Hinweise darauf, dass ein solcher dauerhafter B12-Mangel mit weiteren Krankheitsbildern wie z. B. Neuropathien und Demenz im Zusammenhang stehen kann. 
 

B12-Nahrungsergänzung bei Mangel am Glykoprotein

 
Wegen der schlimmen Folgen, die ein B12-Mangel mit zugrunde liegendem Intrinsischer Faktor-Mangel auf Dauer haben kann, achten Ärzte heute auch auf eine dauerhaft gute Versorgung mit Vitamin B12. Dazu stehen grundsätzlich folgende Formen der B12-Ergänzung zur Verfügung:
  1. Alleinige externe Zufuhr Intrinsischer Faktors (der aus Tieren gewonnen wird)
  2. Durch Intrinsischer Faktor-Glykoprotein angereicherte B12-Ergänzung
  3. Infusionstherapie mit hoch dosiertem Vitamin B12 
  4. So hoch dosierte, dauerhafte orale B12-Ergänzung, dass die Versorgung über passive Diffusion gesichert werden kann (> 1.000 Mikrogramm) 
Welche dieser Formen der B12-Ergänzung in Ihrem Fall zu bevorzugen ist, sollten Sie unbedingt mit Ihren Arzt absprechen. Dann muss zunächst diagnostiziert werden, ob ein schwer zu behebender Vitamin B12-Mangel mit dem Intrinsic Factor in Zusammenhang steht. Bei Veganern/Vegetariern mit typischerweise hoher Folsäure-Zufuhr muss dieser Mangel vielleicht überhaupt erst entdeckt werden, weil eine gute Folsäure-Versorgung die das Blut betreffenden Symptome einer B12-Unterversorgung bis zum Auftreten der ersten neurologischen Symptome überdecken kann.
 
Dann sollten möglichst auch die andere Ursachen für den Intrinsic Factor-Mangel wie Bakterien-Fehlbesiedlung, Gastritis oder Pankreatitis therapiert werden, wobei während dieser Zeit eine andere Form der B12-Substitution gewählt werden kann als für die dauerhafte Substitution wegen eines altersbedingten Mangels am Intrinsic Factor. 
 

Vitamin B12-Ergänzung für Veganer und Vegetarier mit Intrinsic Factor-Mangel

 
Veganer und Vegetarier, die unter einem Mangel an Intrinsic Factor leiden und deshalb mit der „normalen“ Vitamin B12-Ergänzung keine befriedigende Versorgung erreichen, möchten meist auf keinen Fall einen Intrinsic Factor zu sich nehmen, der aus Tieren gewonnen wurde.
 
Dann sollte die wichtige Versorgung über Höchstdosen reines B12 gesichert werden – für die auch in den jüngsten Forschungen nicht gelungen ist, irgendeinen sinnvollen oder begründeten Höchstwert festzulegen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat für Deutschland ’sicherheitshalber‘ den etwa 8-fachen Tagesdosis-Schätzwert (rund 32 µg) externe Nahrungsergänzungs-Produkte als täglichen Höchsteinnahmemenge festgelegt (www.bfr.bund.de/cm/343/hoechstmengenvorschlaege-fuer-vitamin-b12-in-lebensmitteln-inklusive-nahrungsergaenzungsmitteln.pdfwww.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-b12/?L=0).
 
Ohne inhaltlich-wissenschaftliche Begründung; für einen essentiellen Nährstoff, den die WHO als Substanz einstuft, von deren Einnahme keine negativen Gesundheitseffekt bekannt sind (was in Italien zur Festlegung einer täglichen Höchsteinnahmemenge von 1.000 µg führte, vgl. https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/43451/9241594187_eng.pdf + www.lebensmittelverband.de/download/ak-nem-20180301-initial-comments-bfr-recommendations-maximum-levels-fs). 
 
Wenn das Bundesinstitut für Risikobewertung anführt, dass die B12-Versorgung in Deutschland nach der Nationalen Verzehrsstudie II im Allgemeinen adäquat sei, ist das der Durchschnitt aus Über- und Unterversorgung. In dieser Verzehrsstudie steht aber auch, dass die Vitamin B12-Versorgung bei 26% der Frauen und 8 % der Männer unter der empfohlenen täglichen Zufuhr lag – die zur Zeit der Verzehrsstudie 2008 bei 3 µg lag und inzwischen auf 4 µg erhöht wurde, was etliche Ernährungswissenschaftlern als viel zu gering kritisieren (vgl. www.bmel.de/DE/Ernaehrung/GesundeErnaehrung/_Texte/NationaleVerzehrsstudie_Zusammenfassung.html -> Ergebnisbericht 2, www.bfr.bund.de/cm/343/hoechstmengenvorschlaege-fuer-vitamin-b12-in-lebensmitteln-inklusive-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf).
 
Mit den in Europa als tägliche Höchstaufnahmemenge festgelegten 1000 µg Vitamin B12 Nahrungsergänzung lässt sich eine normale Versorgung auch ohne Intrinsischen Faktor sichern: Die Bioverfügbarkeit beträgt bei passiver Diffusion 1 – 5 %, womit eine auch zum langsamen Auffüllen von Mängeln geeignete Körper-Aufnahme zwischen 10 µg und 50 µg erreicht wird. Besser verträglich sowie natürlicher ist allerdings die Verwendung des Intrinsic Factors.
 

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Bei einem Mangel an IF oder einer Empfehlung der Supplementierung sollte stets auf das Vorhandensein von IF im Supplement geachtet werden. So können auch wesentlich moderatere B12-Dosierungen angewendet werden, da die passive Diffusion nicht mehr benötigt wird.

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