Mangan: lang unterschätztes Spurenelement

Mangangluconat zählt heute zu den selbstverständlichen Nahrungsergänzungsmitteln für gesunde Gelenke, Knochen und jeden Stoffwechsel, für den oxidativer Stress alltäglich ist. Nachfolgend erfahren Sie mehr zum wenig bekannten, wichtigen Spurenelement.

Das Spurenelement und seine Aufgaben im Körper

Mangan gehört zu den ubiquitären (überall zu findenden Elementen) und ist auch recht häufig (Element Nr. 14 der Erdhülle). Deshalb ist Mangan auch für alle Lebewesen essentiell, spielt eine essentielle Rolle in der Photosynthese und in allen tierischen (incl. menschlichen) Zellen. Mangan wird für zahlreiche Stoffwechsel-Vorgänge in geringen Mengen, aber unbedingt notwendig gebraucht: Es spielt eine unersetzbare Rolle bei der Calciumresorption und Blutzuckerregulation, im Stoffwechsel der Fette und der Kohlehydrate, bei gesunder Entwicklung und gesundem Wachstum der Knochen, Muskeln, Sehnen, Gelenke (Gelenkknorpel) und des Bindegewebes. Es ist im Zellinneren zu finden und dort wichtig für die zelluläre Homöostase, wirkt als Enzym-Kofaktor in Neuronen und Gliazellen des Zentralen Nervensystems, ist an der Synthese und Verstoffwechslung von Neurotransmittern, der Nervenweiterleitung und weiteren Nervenfunktionen beteiligt. Ein wichtiger Nährstoff, der lange allein deshalb unterschätzt wurde, weil die Wissenschaft zu wenig über ihn wusste. Die Wirkungen des Spurenelements auf den Organismus werden erst seit wenigen Jahrzehnten erforscht. Mangan gehört auch zu den letzten Spurenelementen, für die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Zufuhr-Empfehlungen (Zufuhr-Schätzungen, dazu später) in ihre wissenschaftlichen Referenzwerte (www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte) aufgenommen hat. Unstrittig ist jedoch heute, dass Mangan in geringen Mengen für wichtige im Körper-Funktionen benötigt wird, wobei sich der gesicherte Stand der Wissenschaft an den Health Claims (gesundheitsbezogene Aussagen) ablesen lässt, die zum Spurenelement erlaubt sind.

Erlaubte Health Claims zu Mangan

Health Claims sind gesundheitsbezogene Aussagen, die deshalb gesetzlich geregelt werden, weil sie sich auf Produktverpackungen an unbekannte Verbraucher richten. Also an Konsumenten, die die Einnahme des Produkts nicht immer mit einem Arzt besprechen und sich auch nicht immer mit einer gesunden Ernährung beschäftigen können/möchten. Deshalb sind in der EU nach Health Claims-Verordnung nur gesundheitsbezogene Aussagen erlaubt, die von der EFSA anhand wissenschaftlicher Forschungsergebnisse und Studien sorgfältig geprüft wurden und keine Wirkungen versprechen, die von vielen anderen Faktoren einer vernünftigen Ernährung abhängen. Das sind für Mangan nach aktuellem Stand der Wissenschaft folgende gesundheitsbezogene Aussagen:

• trägt bei zu einem normalen, gesunden Energiestoffwechsel
• trägt bei zu einer normalen Bildung von Bindegewebe
• trägt (zusammen mit vielen anderen Antioxidantien) zum Zellschutz bei, wenn oxidativer Stress auf die Zellen einwirkt
• trägt bei zur Erhaltung normaler, gesunder Knochen

So treffen gesundheitsbezogene Aussagen für jeden Konsumenten zu, während verboten ist, Mangan z. B. als Wundermittel gegen Cellulite anzupreisen, die sich auch bei normaler Bildung von Bindegewebe aus einer Bindegewebsschwäche ergeben kann.

Manganbedarf und Versorgung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Manganzufuhr zwischen 2 und 5 mg täglich:

www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/kupfer-mangan-chrom-molybdaen

Eine Tagesdosis von 5 mg ist z. B. in folgenden Lebensmitteln enthalten; 35-40 g Weizenkeime, Mohn, Zitronat/Orangeat, 100 g Hafer- oder Getreideflocken, Heidelbeeren, 150 g Reis, Nüsse, Vollkorngetreide, Kichererbsen, 250 g Hülsenfrüchte, weiße Bohnen, 0,7 l schwarzer Tee. Über die Mangan-Versorgung der deutschen Bevölkerung gibt es leider keine genauen Daten. In der letzten Nationalen Verzehrstudie 2008 wurden keine Daten zu Mangan erhoben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat in ihrem Ernährungsbericht 2004 Daten zur Mangan-Zufuhr in Deutschland erhoben und kam auf eine durchschnittliche Aufnahme von 4,4 – 4,8 mg Mangan pro Tag für Männer und Frauen:

www.vitalstoff-lexikon.de/index.php?subcatid=502&mode=showarticle&artid=1344&arttitle=Versorgungssituation&maincatid=171&

Aus diesen Daten zur durchschnittlichen Zufuhr des Spurenelements wurden die Zufuhrempfehlungen abgeleitet, die ausdrücklich als Schätzwerte angegeben werden. Ob ein bestimmter einzelner Mensch diese Werte erreicht, wird damit nicht gesagt, sondern muss mit Blick auf die individuelle Ernährung abgeschätzt/errechnet werden. Mängel sind möglich, wenn die Ernährung hauptsächlich aus Fast Food, Fertiggerichten, Weißmehlprodukten, Muskelfleisch ohne Innereien + Knochensuppen (Mangan wird Knochen, Leber, Nieren gespeichert) und Industriezucker besteht. Zu viel Phosphate (Wurst, Schmelz-Käse, Cola), Phytate (Getreide, Hülsenfrüchte, Vollkorn), Oxalate (Süßkartoffeln, Spinat, Kohl) vermindern die Bioverfügbarkeit des Spurenelements. Sie können Ihre Manganversorgung abschätzen, wenn Sie einige Tage Ihre normale Ernährung aufschreiben und anschließend in www.naehrwertrechner.de/naehrwerttabelle den Mangangehalt nachschlagen. Wenn eine grenzwertige Versorgung nahe liegt, reicht oft das bloße Nachschlagen der Lebensmittel ohne genaues Abwiegen: Eine Pizza (350 – 500 g) enthält höchstens 1 mg Mangan, große Portionen Bratkartoffeln, Erbseneintopf, Pommes 0,3 mg, Steak, Brathähnchen, Wurst und Würstchen, Obst und Limo, Käse, Fisch, Eier, Marmelade, Eis, Süßwaren 0,0 mg.

Wer braucht mehr Mangan?

Der individuelle Bedarf erhöht sich, wenn viel oxidativer Stress abgebaut werden muss (die Zellen mit Reparatur und Entgiftung überfordert sind); außerdem bei starkem Alkoholkonsum und Schädigung der Gelenke (Arthrose). Bis auf starkem Alkoholkonsum also typische Alterszeichen – im Alter ist eine gute Manganversorgung aber schon deshalb wichtig, weil der Stoffwechsel der Knochen und Gelenke mit fortschreitenden Alter langsam arbeitet. Die Dosierung einer Manganergänzung muss sich bei Hinweisen auf einen Manganmangel nicht mehr innerhalb der Grenzen des auf der Packung angegebenen NRV halten. Die Angabe des NRV (Nutrient Reference Value) ist in der EU verbindlich vorgeschrieben, der NRV ist aber lediglich die (europaweit einheitlich) empfohlene Tagesdosis für gesunde, normalgewichtige Menschen zur Deckung des Normalbedarfs ohne Mängel. In Mangelsituationen kann der NRV (von 2 mg bei Mangan) überschritten werden, unkritisch bis zu den von der DGE angegebenen 5 mg, die ja dem realen Durchschnittsverzehr entsprechen. Nach offizieller Sicherheitsbewertung liegt die langfristig sichere Höchstmenge für die Manganzufuhr bei 12,2 mg täglich und reduziert sich bei Menschen ab 50 Jahren auf 8,7 mg:

www.vitalstoff-lexikon.de/Spurenelemente/Mangan/Sicherheitsbewertung.html

Mangangluconat zur natürlichen Nahrungsergänzung

Mangangluconat gilt als Nahrungsergänzung mit besonders guter Bioverfügbarkeit. Mangangluconat ist eine organische, natürliche Manganverbindung, in der Mangan an die Aminosäure Glutaminsäure gebunden ist (die z. B. in Tomaten, Sesam, Käse vorkommt). Mangangluconat ist aber auch die natürliche Manganverbindung, die in vielen Pflanzen und im menschlichen Körper in Knochen und Organen vorkommt, was die gute Bioverfügbarkeit sehr logisch macht. Wenn Sie sich wegen (chronischer) Beschwerden/Krankheiten in ärztlicher Behandlung befinden, sollte die Nahrungsergänzung dennoch mit dem Arzt abgesprochen werden. Die Einnahme von Antibiotika, magnesiumhaltigen Magensäure-Neutralisatoren und Abführ-Laxantien und Antibiotika sowie hochdosierte Nahrungsergänzung Calcium, Eisen, Magnesium vermindert die Bioverfügbarkeit von Mangan, der Arzt muss hier Dosierung + Einnahmezeiten festlegen.